Sensorik im Stadtraum
Smarter Sensorik-Einsatz für Bürger und städtische Mitarbeiter
Smart Waste
Die Unterflur-Müllcontainer in Kempten sind mit Sensoren ausgestattet, die den Füllstand des Mülls messen. Die städtischen Mitarbeiter werden jeden Morgen per E-Mail über den aktuellen Füllstand je Container informiert. So müssen sie nur dann zum Entleeren fahren, wenn die Container tatsächlich voll sind. Damit sparen sich die Mitarbeiter Zeit, sie können ihre Routen besser planen und es fahren zum Teil weniger häufig Müllautos in der Stadt.
Hier können Sie die aktuellen Füllstände von ein paar Unterflurcontainern ansehen.
Bodenfeuchte-Messung an städtischen Grünflächen
Smart City bringt in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei und dem städtischen Baummanagement an Beeten, in Trögen und an Bäumen Sensoren aus, die die Bodenfeuchte messen. Die Kollegen können täglich am Computer sehen, an welchen Standorten gegossen werden muss. Auch eine tägliche Mail mit den Bodenfeuchte-Daten an die Mitarbeiter ist geplant. Bisher mussten die Mitarbeiter das gesamte Stadtgebiet abfahren und vor Ort prüfen, wo Gießen notwendig ist. Mit der Sensorik können Fahrten eingespart werden und der Personalbedarf besser geplant werden.
Schüler sparen Energie - Fürstenschule:
Digitales Klassenzimmer:
In den Klassenzimmern der Fürstenschule Kempten sind Sensoren angebracht, die den Stromverbrauch der Steckdosen und des Beamers messen. Die Kinder können in den Diagrammen sehen, wie hoch der Stromverbrauch ist und werden so für Energiesparen sensibilisiert.
Mobilitätserfassung:
Die Kinder der Fürstenschule Kempten können jeden Morgen angeben, ob sie heute zu Fuß, mit dem Roller/Fahrrad oder mit dem Auto zur Schule gekommen sind. Durch Drücken auf den jeweiligen Knopf wird gezählt, wie viele Schüler welches Verkehrsmittel gewählt haben. Auf dem Diagramm können die Kinder sehen, wie ihre Mitschüler zur Schule kommen und werden so angeregt, häufiger zu Fuß oder mit dem Roller/Fahrrad zur Schule zu kommen als mit dem Auto gefahren zu werden.
Erfassung der Klimadaten
Für das Smart City Projekt „Klimafolgenanpassung“ werden über die Stadt verteilt Sensoren angebracht, die ortsnahe Klimamessungen vornehmen. Die Klimasensoren messen die Temperatur der Luft und der Straßenoberfläche, die Luftfeuchtigkeit, die Niederschlagsmenge, den Taupunkt sowie die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung.
In einem Analyse-System können die die gemessenen Daten eingesehen werden. Die Lufttemperaturdaten der Sensoren werden in diesem System mit Temperaturdaten, die Satelliten für Kempten messen, ergänzt. So können wir ein ganzheitliches und genaues Abbild der Temperaturdaten der Stadt gewinnen. Auf einen Blick kann zum Beispiel erkannt werden, wo sich Hitze besonders staut. Es können Simulationen erstellt werden, ob an manchen Orten beispielsweise Grünflächen eine Kühlung erzielen würden oder ob städtebauliche Veränderungen mehr Luftdurchzug (kühler Wind) ermöglichen würden.
Die Erfassung der Klimadaten ermöglicht es, basierend auf erhobenen Fakten die Stadt noch besser an die Folgen der Klimaveränderungen anzupassen. Die Einrichtung von Hitze- bzw. Kältewarnungen sowie Alarmierung bei Starkregen ist derzeit in Prüfung.
Die Daten der Sensoren und Satelliten können im Geoportal Kempten eingesehen werden.
Auch in weiteren Smart City Projekten ist der Einsatz von Sensorik geplant.
Es wird zum Beispiel wird an einer Passantenfrequenzmessung gearbeitet. Damit soll festgestellt werden, zu welchen Zeiten viel oder wenig in der Innenstadt los ist. Dementsprechend kann der Einzelhandel mit Aktionen und Personaleinsatz reagieren und eine Besucherlenkung eingerichtet werden. So unterstützt Smart City die örtliche Wirtschaft.
Außerdem werden Verkehrsströme in Kempten mit Sensorik gemessen. Daten zu ein- und ausfahrenden Autos sowie deren Abbiegeverhalten fließen bei Smart City ein. Wenn wir wissen, wie sich der Verkehr verhält, kann er besser (um-)geleitet werden. Über eine effizientere Verkehrsplanung und weniger Staus in der Stadt freuen sich die Bürger.
Bei der Passanten- und Verkehrserhebung werden einzelne Personen und Kennzeichen nicht erkannt. Alles wird anonym erhoben.
Ein intaktes Ökosystem ist für alle Bewohner der Stadt wichtig – ob für Mensch oder Tier. Zum besseren Schutz bestimmter Tierarten, wird derzeit geprüft, ob ein Smart City Projekt zum Artenschutz mit Hilfe von Sensorik umgesetzt werden kann, z.B. ein Monitoring von Fledermäusen.
Klima.Forschung.Quartier
Die Folgen des Klimawandels, wie zunehmende Hitze- und Trockenperioden, verändern das Leben in den Kemptener Quartieren. Mittels der Maßnahme „Klima.Forschung.Quartier“ sucht die Smart City Kempten nach Wegen, um die Herausforderungen in der Stadtplanung adäquat zu berücksichtigen. Klima- und Umwelteinflüsse, aber auch Themen wie das Mobilitätsverhalten werden dabei untersucht, um aus den gewonnenen Erkenntnissen Simulationen zu erstellen, die Entscheidungsgrundlage in der Quartierplanung sein können.
Zentrale Fragen, denen im Rahmen der Maßnahme nachgegangen wird, beziehen sich auf die analytischen Grundlagen für Klimaanpassungen (z.B. „Wie und wo wird Stadtklima durch Klimawandel beeinflusst?“ oder „Welche Chancen und Risiken gibt es in Kempten bezüglich Netz- und baulicher Infrastruktur?“), die Untersuchung des Wirkungsgrades von Interventionen sowie die Identifizierung und Mobilisierung der zentralen Akteure für den Anpassungsprozess. Die Fragen sollen im Zuge der Maßnahmenumsetzung beantwortet und dadurch die Resilienz der Stadt Kempten (Allgäu) hinsichtlich des Klimawandels gestärkt werden.